Weil man auch hier in Ecuador Fasnacht feiert, hatte ich im Februar zwei Wochen Ferien, die ich für eine Perureise ausgenützt habe.
Meinen Trip, den ich alleine unternommen habe, begann mit dem Flug von Guayaguil nach Lima, wo ich dann die ersten zwei Tage verbracht habe. Mit 8.5 Millionen Einwohner zählt Lima zu einer der grössten Städte in ganz Südamerika. Das historische Zentrum dieser riesigen Stadt ist aber sehr schön und wurde dafür auch von UNESCO als Weltkulturerbe geehrt. Von einem Aussichtspunkt aus sieht man jedoch die verschiedenen Facetten der zweit grössten Stadt der Welt über eine Wüste erbaut. Die arme und die reiche Seite. Natürlich ist die arme Seite viel viel grösser und man sieht die Armut von dort oben auch richtig. Kleine Sandsteinhäuser ohne Wasser und Elektrizität.
Mit einem Nachtbus fuhr ich dann nach Nazca, wo ich die berühmten Nazca-Linien besuchen wollte. Ich habe dann auch einen Rundflug gebucht und die Wüstenzeichnungen aus der Luft gesehen. Dies war ziemlich eindrücklich, wenn man sich überlegt, dass diese Linien eine Kultur, die vor den Inkas gelebt haben, erschaffen hatten. Die Nazca-Linien sind riesige Zeichnungen, welche in der Wüste erschaffen wurden. Die Nazca-Kultur erschuf diese Linien in brütender Hitze, um Götter anzubeten und für Wasser und Fruchtbarkeit zu beten, was in einer Wüstenregion wohl das Wichtigste ist. Sie haben sie erschaffen, indem sie die oberste Schicht der Wüste entfernt haben und am Rand als einen Windschutz, in Form einer Mauer aufgestellt haben. So bleibt die innere Oberfläche der Linien immer heller als die Wüste außerhalb und man kann die Linien aus der Luft sehen. Komisch nur, dass diese Kultur sehr wahrscheinlich keine Flugzeuge hatten um ihr Werk aus vom Himmel zu betrachten :)
Am selben Tag ging es dann wieder mit einem Nachtbus zurück nach Lima, wo ich einen weiteren Tag verbracht habe und die berühmte peruanische Ceviche gegessen habe. Das ist eine Fischsuppe, wo der Fisch nicht gekocht, sondern in Limettensaft eingelegt wird.
Als nächstes besuchte ich Cusco, wo ich in die Kultur der Inkas eintauchte. Cusco hat ein sehr schönes Zentrum mit einem Mix der beiden Kulturen (Spanisch / Inkas). Man sieht also sehr viele Kirchen, die auf einem von Inkas gebildeten Fundament gebaut wurden. Der Grund dafür ist, als die Spanier kamen, zerstörten sie alle Tempel und bauten auf jedem einzelnen eine Kirche. Da die Inkas sehr viele Tempel hatten, gibt es nun auch sehr viele Kirchen. Wenn man in Cusco ist, muss man natürlich auch Machu Pichu sehen.
Früh am Morgen lief ich aus Aguas Calientes, einem Dorf am Fusse Machu Pichus los und war dann um 6.00 Uhr Morgens in Machu Pichu, als es noch fast keine Leute hatte. Ich habe mich dann den ganzen Tag von diesem Ort erstaunen lassen und bin sehr viel in den Ruinen herumspaziert. Es wird einem bewusst, wie viele Kenntnisse die Inkas bereits über die Architektur und die Sonne hatten. Sie besaßen Tempel, die ihnen sagten, wann welcher Monat, Sommer- und Winteranfang, usw. ist. Ebenfalls hatten sie antiseismitische Konstruktionen erbaut, mit einem Stein perfekt über den anderen platziert und alle Wände ein bisschen nach innen geneigt, damit sie sich gegenseitig unterstützen im Falle eines Erdbebens. Ich habe praktisch den ganzen Tag in der verlorenen Inka-Stadt verbracht, bis ich dann mit dem überteuerten Zug zurück Richtung Cusco fuhr.
Die letzte Station war der Titicacasee, wo ich mit einer Tour 3 verschiedene Insel besucht habe und sogar auf einer, bei einer einheimischen Familie übernachtet habe. Die erste Insel waren die schwimmenden Inseln der Uros, welche aus einer Schilf ähnlicher Pflanze erbaut wurden und als Schutz dienten, als diese Kultur vom Festland fliehen musste. Die nächste Insel war dann hingegen eine echte. Der höchste Punkt war auf 4000m und die Familie, bei der ich übernachtet und gegessen habe, lebte wie in der Schweiz vielleicht vor 100 Jahren gelebt wurde. Ohne Licht, Strom, usw. Nur mit Feuer wurde gekocht und in der Nacht versuchte man sich mit Alpaca-Decken vor der Kälte zu schützen. Am nächsten Tag gingen wird dann auf die benachbarte Insel, wo die Kultur ein bisschen anders, aber die Landschaft jedoch genau so unglaublich ist.
Am letzten Tag besuchte ich einen Friedhof, einer Pre-Inka Kultur, welcher an einem benachbarten See, 20min vom Titicacasee entfernt liegt. Diese Kultur begrabte ihre wichtigsten Vertretern in hohen Türmen, um ein weiteres Leben auf der Erde zu garantieren, da sie nicht unter der Erde vergraben werden.